
Pflanzenkohle – Natürlich Boden gut machen
Wird natürliches Material karbonisiert, entsteht daraus Pflanzenkohle. Diese „grüne Kohle“ lässt sich auf vielfältige Art und Weise einsetzen. Entscheidend ist dabei immer, welchen Qualitätskriterien sie entspricht. Die Karbonisierung – die Konversion von natürlichem Material zu Pflanzenkohle – ist ein seit vielen Jahrhunderten bekannter und praktizierter Prozess. Doch nur im modernen PYREG-Verfahren lassen sich die Prozessparameter so gezielt steuern, dass Carbon-Produkte in verschiedenen Qualitätsstufen erzeugt und Nährstoffe schonend wiedergewonnen werden können. Effizient, umweltfreundlich und ohne schädliche Nebenprodukte.
EBC – Das Siegel für Premium-Qualität
Die Anzahl an Pflanzenkohle-Herstellern und Produkten ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Das Angebot ist groß, die Qualitätsunterschiede sind es auch. Verlässliche Qualitätsstandards bietet das European Biochar Certificate (EBC). Als freiwilliger europaweiter Industriestandard garantiert das Zertifikat einen umweltfreundlichen Herstellungsprozess und schadstofffreie Premium-Produktqualität. Pflanzenkohle-Hersteller können seit 2012 ihre Produkte von dieser unabhängigen Kontrollstelle zertifizieren lassen und werden dabei regelmäßig überwacht. Eine große Anzahl unserer Kunden und Anwender der PYREG-Technologie sind EBC-zertifiziert, den nur hochwertige Produkte werden vom Markt zu profitablen Preisen nachgefragt. Mehr über das EBC-Zertifikat können Sie hier erfahren.


Pflanzenkohle im Boden
Pflanzenkohle ist äußerst porös und besitzt eine riesige Oberfläche von bis zu 300 Quadratmetern pro Gramm. Deshalb kann sie bis zur fünffachen Menge ihres Eigengewichtes an Wasser und darin gelöste Nährstoffe aufnehmen (Quelle: SCHEUB/PIEPLOW/SCHMIDT, Terra Preta, 2015).
Unbehandelte Pflanzenkohle entfaltet erst mal noch keine bodenverbessernde Wirkung. Sie muss erst mit Nährstoffen „aufgeladen“ und mit Mikroorganisamen besiedelt werden. Die „Aufladung“ kann mit verschiedenen Verfahren wie beispielsweise der Kompostierung erreicht werden.
Positive Effekte von Pflanzenkohle im Boden
Verbesserte Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.
Geringere Nährstoff- und damit auch Nitrat-Auswaschungen ins Grundwasser
Stabiles Pflanzenwachstum mit geringeren Ernteausfällen
Aktivierung des Bodenlebens. Mikroorganismen finden idealen Lebensraum
Weniger klimaschädliche Emissionen wie zum Beispiel Lachgas oder Ammoniak.
Aktiver Klimaschutz: Der stabil gebundene Kohlenstoff wird über Jahrhunderte im Boden gespeichert.



Pflanzenkohle als Pflanzsubstrat
Bäume und Pflanzen sind für unser Wohlbefinden und Klima unverzichtbar. Sie sind jedoch zunehmend besonderen Stressfaktoren ausgesetzt wie lange Trockenperioden oder Starkregenfälle. Stadtbäume leiden zudem unter der Bodenversiegelung und Bodenverdichtung im urbanen Raum, die die Verfügbarkeit von Wasser und Sauerstoff für die Baumwurzeln stark eingeschränkt (Quelle: EMBREN, Planting Urban Trees with Biochar, 2016).
Das hat zur Folge, dass gerade Bäume eine deutlich kürzere Lebensdauer und höhere Instandhaltungskosten haben, dass ein immer höher werdender Prozentsatz an Neupflanzungen das erste Jahr nicht überlebt. Vielfach wird deshalb versucht, durch synthetisch hergestellte Düngemittel das Wachstum der Bäume zu fördern. Angesichts negativer Folgeerscheinungen wie Treibhausgas-Emissionen, Versauerung, Versalzung und Verluste von Bodenkohlenstoff suchen immer mehr Städte nach alternativen Strategien.
Einige Großstädte wie Stockholm (Schweden) oder forstwirtschaftliche Betriebe im Quebec (Kanada) sind deshalb dazu übergegangen, ihre Bäume in Mischsubstrate mit Pflanzenkohle zu pflanzen. Die „grüne Kohle“ ist nicht nur viel poröser als Sand oder Ton, sie wird auch nicht so schnell biologisch abgebaut oder verdichtet sich wie beispielsweise Torf. Die hohe Porosität fördert den Gasaustausch und die Wasserhaltekapazität an den Wurzeln und sorgt insgesamt mit ihrer hohen Durchlässigkeit für eine verbesserte Wurzeldurchdringung.
Positive Effekte von Pflanzenkohle als Pflanzsubstrat für Bäume
(Quelle: LANGE/ALLAIRE, Substrates containing Biochar for White Spruce Production in Nursery, 2018)
Pflanzenkohle verbessert die Wurzelbelüftung, erhöht den pH-Wert und beugt so Wurzelkrankheiten vor.
Pflanzenkohle reguliert den Wassergehalt und unterstützt das mikrobielle Leben im Boden, was zu einer erhöhten Pflanzenproduktivität führt.
Pflanzenkohle bietet eine hohe Wasserspeicherkapazität und wirkt als strukturierende Komponente im Boden und in Substraten.
Darüber hinaus entsteht kein zusätzlicher Aufwand bei der Verwendung von Pflanzenkohle, weder für die Baumschulproduzenten noch für die Wiederaufforstung, da der Einsatz die gleiche technische Ausrüstung erfordert wie für die Verarbeitung von Torf.

